Sanibel Lighthouse
Licht nicht nur am Ende des Tunnels: Der Leuchtturm auf Sanibel Island wird seinem Namen wieder gerecht. (Foto © Daniel Korzeniewski/Shutterstock.com)
Die Sturmflut, die der mit mächtigen Winden durch Südwestflorida fegende Hurrikan Ian im Schlepptau hatte, war laut News-Press die stärkste, die die Region bis dato erlebte hatte. Während das Collier County dabei abgesehen von einigen lokalen größeren Zerstörungen noch gewissermaßen mit einem blauen Auge davonkam, traf es das Lee County mit den Barriereinseln Sanibel, Captiva sowie Estero Island, auf der der populäre Urlaubsort Fort Myers Beach liegt, besonders hart. Doch auch wenn der vollständige Wiederaufbau dort Jahre dauern wird, sind sechs Monate nach dem Sturm auch diese Orte wieder bereit, Touristen zu empfangen.
Nicht nur zahlreiche Strände und Parks stehen wieder offen für Besucher, auch viele Hotels und Resorts empfangen inzwischen wieder Gäste. Dazu zählen etwa das Pink Shell in Fort Myers Beach, das Hyatt Regency Coconut Point in Bonita Springs und das Tween Waters auf Captiva Island. Im Herbst soll endlich auch das neue Margaritaville Beach Resort in Fort Myers Beach Eröffnung feiern. Das 1884 erbaute Sanibel Lighthouse sendet wieder Lichtsignale aus, und auch der botanische Garten und Tierpark Wonder Gardens in Bonita Springs, die Anlage rund um das Mound House mit dem rund 2000 Jahre alten Muschelhügel der Calusa in Fort Myers Beach und die Shell Factory & Nature Park in Fort Myers können wieder besucht werden. Seit dem 4. April ist nicht nur das Besucherzentrum des J. N. "Ding" Darling National Wildlife Refuge auf Sanibel Island wieder geöffnet, auch der Beobachtungsturm und die mit dem Auto befahrbare Straße durch das Reservat stehen Naturinteressierten wieder offen.
Fraglos werden gleichwohl nicht alle vom Hurrikan zerstörten Attraktionen und Institutionen wiederhergestellt werden können, andere werden nicht mehr so sein wie vor dem Sturm. Doch dafür werden an die Stelle der Trümmer neue Dinge treten, die ihrerseits Besucher in die wieder aufgebauten Orte locken werden.
Zu jenen Orten im Collier County, in denen der Wirbelsturm schwere Schäden anrichtete, gehörte Vanderbilt Beach nahe Naples, wo das bekannte Hotel Ritz-Carlton Naples stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Im Sommer soll es aber nach einer umfassenden Renovierung endlich wieder Gäste empfangen. Ein anderes großes Resort in der Region, das ebenfalls Zerstörungen durch Ian davontrug, das LaPlaya Beach & Golf Resort in Naples, begann bereits im Januar mit einer schrittweisen Wiederöffnung seiner insgesamt 200 Zimmer.
Neben vielen Stränden wurden auch die meisten Touristenattraktionen des Countys inzwischen wieder geöffnet. Ausnahmen stellen in beiden Countys die durch den Sturm zerstörten Pieranlagen dar: Der Wiederaufbau des Naples Pier könnte Jahre in Anspruch nehmen, und bis wann der Angelpier von Fort Myers Beach wiedererrichtet wird, ist ebenfalls unsicher.
Nach dem durch die Zerstörungen bedingten starken Einbruch bei Besucher- und Hotelübernachtungszahlen insbesondere im Lee, aber auch im Collier County hoffen die dort für die Tourismusförderung Verantwortlichen aber auf eine schnelle Umkehr des Trends. Laut Tamara Pigott, der Leiterin des Tourismusressorts in der Verwaltung des Lee County, stehen dort mittlerweile wieder mehr als 9800 Hotelzimmer zur Verfügung, was immerhin über 68 Prozent der Kapazitäten entspricht, die vor dem Durchzug von Ian bestanden. Im Collier County liegt der Anteil der wieder buchbaren Hotelzimmer bereits bei 90 Prozent. Dort rechnet man in diesem Jahr wieder mit einem Anstieg der Zahl internationaler Touristen: Nach Angaben von Reiseveranstaltern seien die diesbezüglichen Buchungszahlen für 2023 im Hinblick auf Ziele in Florida wie Naples, Marco Island oder die Everglades solide.