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Strandsäuberungsroboter BeBot
Neuer Helfer bei der Strandsäuberung in Florida: der BeBot (Foto © Keep Florida Beautiful)
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Indian Rocks Beach
Leider helfen Schilder wie hier in Indian Rocks Beach allein nicht, Floridas Strände sauber zu halten. (Foto © Florida Chuck/Shutterstock.com)
Die Verschmutzung der Strände und Meere durch vom Menschen in der Umwelt zurückgelassene Objekte stellt ein gar nicht hoch genug zu bewertendes Problem dar. Insbesondere die negativen Auswirkungen von Plastikabfällen, die erst nach Hunderten von Jahren vollständig von Bakterien abgebaut werden, lange vorher aber in Mikropartikel zerfallen, die dann über die Nahrungskette auch in den Körpern ihrer Verursacher landen, sind kaum abzusehen. Auch infolge der Überfischung durch den Menschen werden immer wieder offenbar verhungerte Meerestiere mit großen Mengen Plastik im Magen gefunden.
Um welche Dimensionen es dabei geht, verdeutlichen eindrucksvoll etwa die Ausführungen der Meeresbiologin Nikia Rice, die 2019 von News 6 interviewt wurde. Nach ihrer Aussage führte sie Autopsien an rund 400 toten Meeresschildkröten durch, die an den Stränden des Brevard County gefunden worden waren. In fast 80 Prozent der Fälle hatten sich in den Mägen der Tiere Plastikteile angesammelt, die offensichtlich nicht mehr ausgeschieden werden konnten. Dementsprechend wichtig ist es, die Strände regelmäßig von zurückgelassenem Müll zu säubern, damit dieser gar nicht erst ins Meer gelangen kann. An einigen Stränden Floridas kommen dabei gegenwärtig auch neuartige Roboter zum Einsatz.
Nach Angaben von News 6 sind die sogenannten BeBots dafür konstruiert, den Sand systematisch zu durchsieben und dabei Abfallpartikel bis zu einer minimalen Länge und Breite von 1 Zentimeter auszusortieren. Zum so gefundenen Zivilisationsmüll zählen etwa Zigarettenkippen, Strohhalme, kleine Essensverpackungen, Flaschenverschlüsse oder kleine Plastikteilchen aller Art. Dabei durchgräbt der Roboter den Sand nur bis zu einer Tiefe von 10 Zentimetern, sodass Wildtiere (wie etwa die Gelege von Meeresschildkröten) nicht in Mitleidenschaft gezogen werden können.
Laut abc Action News besteht der rund 400 Kilogramm schwere BeBot, der die Größe eines Golfcarts hat und mittels elektrischen Stroms aus Solarzellen betrieben wird, zu 100 Prozent aus kompostierbarem Material, sodass er, wenn er eines Tages außer Dienst gestellt wird, selbst problemlos entsorgt werden kann. Er wird über eine Distanz von maximal 150 Metern ferngesteuert und kann pro Stunde eine Fläche von 3000 Quadratmetern durchsieben.
So gründlich die Roboter den Sand auch durchsieben, stellen sie allerdings (noch) keinen Ersatz für menschliche Müllsammler dar. Aus diesem Grund ist zumindest in absehbarer Zeit nicht damit zu rechnen, dass die regelmäßigen Strandsäuberungen von einer Kolonne BeBots übernommen werden. Vielmehr dienen die von Non-profit-Organisationen wie "Keep Florida Beautiful" und "Keep Pinellas Beautiful" eingesetzten Siebroboter vor allem dazu, die Menschen auf das Problem der alltäglichen Strandverschmutzung aufmerksam zu machen und den menschlichen Säuberungstrupps vor Augen zu führen, dass sie auf kleinere Objekte noch besser achten müssen.