Kleinstadt mit einer großen Portion Charme: Vero Beach (Foto: © Nadezda Murmakova)
Während es in den klassischen Touristenzentren Floridas vor allem in der Hauptsaison schon mal etwas rummeliger zugehen kann, besitzt die Stadt rund eineinhalb Autostunden nördlich von Palm Beach trotz ihrer vielen Reize immer noch eine Art Geheimtippstatus. Oft trifft man an den dortigen Stränden mehr Pelikane und andere Seevögel als Menschen.
Wer sich für Meerestiere interessiert, sollte im Übrigen unbedingt in der Brutzeit der Meeresschildkröten an einer Nachttour teilnehmen, auf der sich beobachten lässt, wie die Schildkrötenweibchen ihre pingpongballartigen Eier in den Sand legen. Die vielfältige Vogelwelt der Region lässt sich bei einer Wanderung auf Pelican Island und im angrenzenden Archie Carr Wildlife Refuge kennenlernen.
Ebenso faszinierend ist eine Kajaktour durch die zwischen dem Festland und der Barriereinsel verlaufende Indian River Lagoon, das Lagunenökosystem mit der größten biologischen Vielfalt in der nördlichen Hemisphäre. Eine andere Art, die Gewässer des Indian River Countys zu erkunden, ist eine Fahrt mit dem Sumpfboot durch die Blue Cypress Conservation Area vorbei an Alligatoren, fischenden Reihern und Sumpfkaninchen.
Die Pflanzenwelt nicht nur von Vero Beach lässt sich im McKee Botanical Garden erleben, der von "National Geographic" zu den "22 wohltuendsten Zuflucht und Überraschung bietenden Orten Nordamerikas" gewählt wurde. Darüber hinaus werden dort wechselnde Ausstellungen präsentiert, unter denen die jährliche Dinosaurierschau wohl die populärste ist. Derzeit lohnt sich ein Besuch besonders wegen der Sammlung verschiedener Seerosenarten, die zu den größten in Florida zählt und gerade in voller Blüte steht.
Doch nicht nur Schwimmer, Sonnenanbeter und Naturinteressierte kommen in der kleinen Stadt am Atlantik auf ihre Kosten. Vero Beach verfügt auch über eine abwechslungsreiche Restaurantszene, zu deren besonderen Spezialitäten einige weniger bekannte Fischarten und Meeresfrüchte zählen, von denen man viele kaum in anderen Teilen des Landes findet. Die vielen kleinen Geschäfte am Ocean Drive laden darüber hinaus zu einem gemütlichen Einkaufsbummel ein.
Auch Kulturbegeisterte kommen in dem rund 16.000 Einwohner zählenden Ort nicht zu kurz: Neben dem sehenswerten Vero Beach Museum of Art, dem größten privat finanzierten Kunstmuseum der USA, bietet ein reichhaltiges Theaterprogramm, an verschiedenen Örtlichkeiten stattfindende Opernkonzerte und das neue Wine and Film Festival.