
Durch Hurrikan Ian beschädigtes Haus
Noch längst sind in Florida nicht alle von Hurrikan Ian verursachte Schäden beseitigt. (Foto © Bilanol/Shutterstock.com)
Am 28. September traf Hurrikan Ian als Wirbelsturm der Kategorie 4 mit Windgeschwindigkeiten von über 240 Stundenkilometern bei Cayo Costa auf Land. Auf seinem Weg von der Südwestküste durch das Zentrum bis zur nordöstlichen Küste Floridas beschädigte oder zerstörte er zahlreiche Gebäude und Infrastrukturelemente und führte zu einer über 4,5 Meter hohen Sturmflut. Besonders schlimm waren die Verheerungen im Südwesten des Bundesstaats, wo ganze Ortschaften oder Wohnviertel unter Wasser gesetzt wurden. Zeitweilig waren rund 2,7 Millionen Menschen vom Stromnetz abgeschnitten.
Wie die Federal Emergency Management Agency (FEMA) in einer aktuellen Pressemeldung ausführt, hat sie gemeinsam mit ihren Partnern auf Bundesstaatsebene in den zurückliegenden Wochen allein rund 1,88 Milliarden Dollar für finanzielle Hilfen, spezielle Kredite und Flutversicherungszahlungen aufgewendet. Doch noch immer stehe man mit den Wiederaufbauarbeiten erst am Anfang: Derzeit seien über 2400 Angestellte des floridianischen Staats damit beschäftigt, die Infrastruktur wiederherzustellen und den Sturmopfern zu helfen, wobei sie von privaten Unternehmen und Ehrenamtlichen unterstützt würden. So wurden im Charlotte, Collier, DeSoto, Hardee, Lee und Sarasota County den durch den Sturm obdachlos Gewordenen Wohnwagen und Fertighäuser zur Verfügung gestellt; außerdem wurden Bewohner beschädigter Mehrfamilienhäuser mit Ersatzwohnungen versorgt. Sofern Ersatzwohnraum nicht sofort zur Verfügung stand, wurden aus ihren zerstörten Häusern Gerettete vorübergehend in Hotels untergebracht.
Bis zum 3. November lag die Summe, die die FEMA für Unterkünfte und andere lebensnotwendige Dinge für von Sturmschäden Betroffene ausgab, bei rund 714 Millionen Dollar. Für staatliche Notmaßnahmen wurden 322 Millionen Dollar aufgewendet. Die United States Small Business Administration (SBA), die für die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen zuständig ist, zahlte 533 Millionen Dollar an Notkrediten, und über das vom US-Kongress eingerichtete National Flood Insurance Program (NFIP) wurden 313 Millionen Dollar an beantragten Hilfsgeldern ausgezahlt.
Für die Versorgung Notleidender stellte die FEMA bislang 11 Millionen Liter Trinkwasser, 6, 8 Millionen Mahlzeiten sowie zahlreiche Planen, Decken, Feldbetten, medizinisches Material und andere Bedarfsmittel bereit, die von bundesstaatlichen Stellen nach Bedarf verteilt werden. Das United States Army Corps of Engineers (USACE) installierte mehr als 14.940 Kunststoffabdeckungen, sogenannte "Blue Roofs", auf defekten Dächern.