U. S. Costums and Border Protection, Washington
Gebäude der dem US-amerikanischen Heimatschutzministerium unterstellten Zoll- und Grenzbehörde in Washington (Foto © Nicole Glass Photography/Shutterstock.com)
Reisen aus den USA nach Kuba sind US-Bürgern wie ausländischen Touristen prinzipiell nur in bestimmten Ausnahmefällen erlaubt. Doch auch Reisen in umgekehrte Richtung werden von den US-amerikanischen Behörden misstrauisch beäugt, was nicht allein an der ideologisch bedingten Abneigung gegenüber dem von Fidel Castro begründeten kommunistischen Regime liegt: Auf seiner Website informiert das US-Heimatschutzministerium darüber, dass Kuba als Staat angesehen wird, der den Terrorismus unterstützt ("state sponsor of terrorism"). Unter den "frequently asked questions" wird darauf hingewiesen, dass Reisende, von denen bekannt wird, dass sie einen solchen Staat besucht haben, generell nicht mehr am Visa-Waiver-Programm teilnehmen dürfen, das ihnen die visumfreie Einreise via ESTA ermöglicht.
In seinen Reise- und Sicherheitshinweisen für Kuba warnt das Auswärtige Amt unter dem Stichwort "Ein- und Ausreise über die USA", dass Fälle bekannt geworden seien, in denen Personen mit einem Wohnsitz oder langfristigen Aufenthaltstitel in Kuba oder einer deutsch-kubanischen Doppelstaatsbürgerschaft "bis auf Weiteres" die US-Einreise via ESTA verweigert worden sei. Dies habe "in Einzelfällen" auch für Personen gegolten, die zuvor lediglich als Touristen in Kuba gewesen waren.
Wie das RedaktionsNetzwerk Deutschland berichtet, haben sich diese "Einzelfälle" in jüngerer Zeit allerdings gehäuft. Selbst wenn der Kuba-Aufenthalt schon Jahre zurückliege, reiche ein Stempel des Karibikstaats im Reisepass aus, um als potenzielle Bedrohung für die Sicherheit der USA eingestuft zu werden.
Betroffenen bleibt nichts anderes übrig, als ein US-Touristenvisum zu beantragen, was laut dem Nachrichtennetzwerk angesichts ausreichender Kapazitäten in Botschaft und Konsulaten gegenwärtig mit monatelangen Wartezeiten verbunden ist. Wer nicht am ESTA-Programm teilnehmen darf, benötigt auch für Transitflüge ein US-Visum. Das Auswärtige Amt empfiehlt betroffenen Personen, rechtzeitig vor der geplanten Reise die zuständige US-Vertretung zu kontaktieren.