Ybor City, Tampa
Laut dem Magazin Money einer der 50 lebenswertesten Orte der USA, der besonders mit Kultur und öffentlichen Nahverkehrsangeboten punktet: Tampas historischer Bezirk Ybor City (Foto © Wangkun Jia/Shutterstock.com)
Zur Ermittlung der "50 Best Places to Live in the U. S." verglich das US-Wirtschaftsmagazin Money über 900 Städte beziehungsweise Stadtbezirke miteinander. Im Sinne einer ganzheitlichen Herangehensweise wurde dabei nicht nur auf von unterschiedlichen Unternehmen beziehungsweise Organisationen erhobene Daten zurückgegriffen, sondern auch qualitative Untersuchungen verschiedener Interessenverbände und Denkfabriken aus den Bereichen öffentliche Politik und Industrie mit einbezogen. Zu den Schlüsselfaktoren zur Bewertung der Orte zählten unter anderem der Zustand des örtlichen Arbeitsmarkts, die durchschnittlichen Wohnkosten für Eigenheimbesitzer und Mieter, der Prozentsatz der örtlichen Bevölkerung, die unterhalb der Armutsgrenze lebt, und die Qualität der öffentlichen Schulen.
Im Unterschied zu den vergangenen Jahren wurde diesmal auf die Erstellung eines Rankings der so ermittelten "50 besten Orte zum Leben in den USA" verzichtet. Stattdessen wurden die Orte und Stadtviertel fünf verschiedenen Kategorien zugeordnet: "Vorstädte mit Seele", "Verborgene Juwelen", "Neue Boomtowns", "Mehr als nur Collegestädte" sowie "Kulturdrehscheiben".
Bei den drei Orten in Florida, die es in die Liste geschafft haben, handelt es sich um Tampas historischen Bezirk Ybor City, die Planstadt Babcock Ranch und Port St. Lucie an der Ostküste des Sunshine State. Ybor City wird von dem Magazin als "kulturelles Epizentrum einer von Amerikas angesagtesten Städte" bezeichnet. Die Metropole Tampa selbst belegte 2022 Platz 9 des Money-Rankings der "Best Places to Live in the U. S.". Wie die Zeitschrift ausführt, "konzentrieren sich viele Faktoren, die Tampa zu einem so tollen Ort machen, in Ybor City". Der nördlich des Hafens Port Tampa Bay sowie der Innenstadt Tampas gelegene Bezirk wird auch "Florida’s Latin Quarter" genannt, da er bis heute von kubanischen, spanischen und italienischen Einwanderern geprägt wird, was sich nicht nur in Küche und Kunst, sonder auch in der Architektur bemerkbar macht. In den 1920er-Jahren wurde hier ein bedeutender Teil der weltweit verkaufen Zigarren produziert, was Tampa den Beinamen "Cigar City" einbrachte. Neben seinem Reichtum an Kultur zeichnet sich das Viertel laut Money durch seine Fußgängerfreundlichkeit und das für floridianische Verhältnisse reiche Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln aus.
Das erst seit 2018 als Wohnsiedlung existierende Babcock Ranch, das von seinen Begründern im Hinblick auf möglichst große Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit geplant wurde, bezeichnet sich selbst als "The Hometown of Tomorrow". Bis heute ist es die 5000-Einwohner-Gemeinde die einzige in den USA, deren Energiebedarf vollständig aus Solaranlagen gedeckt wird. Verschiedene Vorkehrungen zum Schutz vor schweren Wirbelstürmen sorgten dafür, dass Babcock Ranch nach dem Durchzug von Hurrikan Ian im September 2022 kaum Schäden zu verzeichnen hatte. Die Siedlung besteht aus mehreren kleinen Dörfern, die um ein Zentrum herum angeordnet sind, wo neben Gütern des täglichen Bedarfs auch gastronomische und kulturelle Angebote offeriert werden.
Port St. Lucie an der Treasure Coast zeichnet sich laut Money nicht nur durch sein "ganzjährig nahezu perfektes Wetter", sondern auch durch seine "vielfältigen Arbeitsmöglichkeiten" und einen Fokus auf "nachhaltige Entwicklung" aus. Weitere Pluspunkte der 240.000-Einwohner-Stadt sind laut dem Magazin seine mehr als 60 Parkanlagen und Erholungsgebiete, in denen das ganze Jahr über "besondere Veranstaltungen" stattfinden.